Ausgangslage
Der bestehende Gotthardstrassentunnel muss wegen sicherheitstechnischen Aspekten und schadhaftem Bauzustand saniert werden. Aufgrund des grossen Sanierungsumfanges wäre eine Vollsperrung des Tunnels zwingend. Mit dem Entscheid vom 27. Juni 2012 wurde vom Bundesrat eine 2. Röhre für den Gotthardtunnel (2TG) als beste Lösung beurteilt. Diesem Vorhaben wurde am 28. Februar 2016 vom Stimmvolk zugestimmt.
Auftrag
Gähler Partner ist Teil der Ingenieurgemeinschaft 2G-BN (2. Röhre Gotthard, Bauleitung Nord), welche vom ASTRA für die Bauleitung in Göschenen beauftragt wurde. Dazu gehören neben diversen Vorbereitungsarbeiten auch die drei grossen Untertagbaulose für die Umlegung SISto, den Zugangsstollen und die Logistikausbrüche und der Haupttunnel Nord.
Projekt
Die zweite Röhre (2TG) verläuft in einem Abstand von 70 m zur bestehenden ersten Röhre (1TG) und in einem Abstand von 40 m zum bestehenden Service- und Infrastrukturstollen (SISto). Im Portalbereich schneidet die Linienführung der 2TG den betriebsrelevanten bestehenden SISto. Aus diesem Grund müssen die ersten rund 400 m des Stollens umgelegt werden.
Dieser anspruchsvolle Vortrieb durchquert eine Lockergesteinsmulde, welche mit Deponiematerial aus dem Gotthardbahntunnel und Hangschuttmaterial gefüllt ist. Im Anschluss überquert die Umlegung SISto die erste Röhre und den best. SISto im Aare Granit mit einer Überdeckung von lediglich 5 m. Der Anschluss an den best. SISto erfolgt mit einer Kaverne.
Rund 4 km ab dem Portal Göschenen gibt es eine ca. 300 m lange Störzone, welche nicht mit einer Tunnelbohrmaschine (TBM) durchquert werden kann. Deshalb muss diese Zone vorgängig konventionell ausgebrochen werden, damit die TBM im Anschluss durchgeschoben werden kann. Für die Erschliessung der Störzone ist der Zugangsstollen Nord erforderlich, welcher mit einer Gripper-TBM aufgefahren wird. Weiter werden diverse Logistikbauwerke erstellt, wie z.B. eine Kaverne für eine unterirdische Betonanlage.
Der Vortrieb des Haupttunnels startet parallel zum konventionellen Ausbruch der Störzone Nord. Der Haupttunnel wird mit einer Schild-TBM aufgefahren mit einem Durchmesser von ca. 12.3 m. Der Hauptvortrieb Nord hat eine Länge von rund 8 km. Der Durchschlag der beiden Vortriebe von Nord und Süd ist für 2026 vorgesehen.
Termine
2020 Allgemeiner Baubeginn in Göschenen und Airolo
2021 Baubeginn Umlegung SISto und Zugangsstollen
2022 Vortriebsbeginn Tunnelbohrmaschine Zugangsstollen
2024 Vortriebsbeginn Tunnelbohrmaschine Haupttunnel
2026 Durchschlag Haupttunnel
Bauherrschaft
Bundesamt für Strassen, ASTRA
Status
In Arbeit
Ort
6487 Göschenen, Kanton Uri