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Albulatunnel II, Sichere Verbindung ins Engadin

Der 1903 eröffnete Albulatunnel ist Kernstück der Bahnverbindung zwischen Thusis und St. Moritz. Aufgrund des festgestellten Sanierungsbedarf und zur Erhöhung der Sicherheit, entschied sich die RhB eine neue Verkehrsverbindung zu erstellen. Der fast 6km lange neue Tunnel verläuft parallel zum bestehenden und wurde mehrheitlich konventionell im Sprengvortrieb aufgefahren. Der tunnelbautechnisch anspruchsvolle Abschnitt in der Raibler-Rauwacke wurde im Schutz eines Gefrierkörpers durchörtert. Der bestehende Albulatunnel wird nach dessen Instandsetzung und Umrüstung als Sicherheitstunnel genutzt.

 

Ausgangslage

Der Albulatunnel liegt auf rund 1'800 m ü.M. und verbindet das Engadin mit Chur. Der 5'864 m lange Einspurtunnel wurde im Jahre 1903 in Betrieb genommen und gehört seit 2008 zum UNESCO-Welterbe. Beim bestehenden Albulatunnel zeigten sich bei der Hauptinspektion diverse Mängel und schwere Schäden an der Bausubstanz. Im Rahmen eines Variantenstudiums entschied die RhB 2010 einen Neubautunnel zu erstellen und den bestehenden Tunnel zum Sicherheitstunnel umzurüsten.

Auftrag

Im Jahr 2011 beauftragte die RhB die Ingenieurgemeinschaft IG PV Alvra - mit der Planung der Arbeiten. Neben dem Neubau der zweiten Tunnelröhre beinhaltet das Mandat auch die Instandsetzung und Umrüstung der bestehenden Tunnelröhre.

Projekt

Der neue Bahn-Meterspurtunnel (Albulatunnel II) mit einer Länge von 5'860 Metern wird im Abstand von 30 m parallel zum bestehenden Tunnel (Albulatunnel I) erstellt. Der bestehende Tunnel wird instandgesetzt und als Sicherheitstunnel (SITU) genutzt. Die beiden Tunnelröhren werden durch insgesamt zwölf Querverbindungen verbunden.

Mit Ausnahme der beiden Lockergesteinsstrecken (Nord 30 m / Süd: 250 m) in den Portalbereichen liegt der Albulatunnel II im Fels. Im Norden ist eine ca. 1.1 km lange Strecke aus wasserführendem Allgäuschiefer prognostiziert, während im Süden eher trockener Albulagranit vorhanden ist.

Auf der Tunnelnordseite, ca. 1.1 km ab dem Portal Preda, befindet sich die aus porösem Zellendolomit mit grossen Hohlräumen bestehende Raibler-Rauwacke. Der Vortrieb erfolgte in firdrm Abschnitt im Schutz eines Gefrierkörpers erfolgen.

Das Tunnelprofil umfasst das Lichtraumprofil EBV A sowie den Raum für die Stromschiene. Der Tunnel erhält eine feste Fahrbahn und seitlich je ein Bankett mit Kabelblöcken.

Das Tunnelgewölbe wird grösstenteils in einschaliger Spritzbetonbauweise ausgeführt. In den Portalbereichen mit Wasservorkommen und Frostgefahr und in geologisch ungünstigen Zonen (Raibler-Rauwacke, Lockergesteinsstrecken) wird eine zweischalige Bauweise mit Abdichtung und Innenschale ausgeführt. Wo statisch erforderlich, wird ein Sohlgewölbe angeordnet.

Bauherrschaft

RhB, Rhätische Bahn 

Unsere Leistungen

PGV, Bauprojekt,Submission, Ausführungsprojekt, Fachbauleitung, Inbetriebnahme 

Status

Abgeschlossen

Ort

Preda / Spinas, Kanton Graubünden