Erneuerung Wasserfluhtunnel 2. Etappe

Um auf dem Streckennetz der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) zukünftige Angebotsausbauschritte (z.B. Halbstundentakt Bahn zwischen Wattwil und Nesslau-Neu St. Johann) zu ermöglichen, sind Reduktionen der Fahrzeit zwischen Herisau und Wattwil anzustreben. Daher soll mit der Sanierung des Wasserfluhtunnels eine höhere Geschwindigkeit auf dem Projektabschnitt ermöglicht werden. Die Ausführung ist im Jahr 2024 geplant.

Ausgangslage

Der 3'556 m lange Wasserfluhtunnel ist ein bestehender einspuriger Eisenbahntunnel an der Strecke St. Gallen – Wattwil zwischen den Stationen Brunnadern-Neckertal und Lichtensteig. Der normalspurige Tunnel wurde zwischen 1905 und 1910 gebaut. In den Jahren 2011 - 2012 wurde auf der gesamten Tunnellänge das Gewölbe saniert und ein neuer Kabelkanal eingebaut. Ausserdem wurde auf einer Länge von 1'269 m die Tunnelsohle abgesenkt und die Entwässerungs- und Druckwasserleitung erneuert.

Auftrag

Die Ingenieurgemeinschaft IG GGA, ab Phase Submission unter der Federführung der Gähler und Partner AG, wurde mit der Ausarbeitung des Bauprojektes, des Auflageprojektes Schotter und Feste Fahrbahn von der Schweizerischen Südostbahn (SOB) beauftragt. Die Ausführung wurde in einem innovativen Vergabeverfahren öffentlich ausgeschrieben. In einem Dialogverfahren konnten die Anbieter ihr Angebot weiter entwickeln. Die Unternehmer konnten frei zwischen den Fahrbahnsystemen Feste Fahrbahn und Schotterfahrbahn wählen. Unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten hat das insgesamt wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag erhalten. Aufgrund der günstigeren Baukosten und der geringeren Bauzeit soll nun eine neue Schotterfahrbahn das alte Gleis ersetzen. Mit Abschluss des Vergabeverfahrens wechselt der Ingenieur von der Rolle des Planers in die Rolle des Owners Engineers. Der Owners Engineer berät den Bauherren und achte auf die Qualität der Planung und Ausführung des Totalunternehmers.

Projekt

Das Projekt umfasst die Erneuerung des Wasserfluhtunnels sowie des 39 m langen Tunnels 2. Etappe unter der Staatsstrasse. In der 2. Erneuerungsetappe soll die Tunnelsohle wie auch die Entwässerungs- und Druckwasserleitung auf der restlichen Tunnellänge instandgesetzt werden.

Der Wasserfluhtunnel befindet sich überwiegend in Schichten von Nagelfluh, welche gelegentlich durch einzelne Mergelschichten unterbrochen werden. Der Nagelfluh ist vorherrschend.

Als Versiegelung der Felsoberfläche wird ein Sohlenbeton mit Quergefälle eingebaut und die Längsentwässerung erneuert. Vorgängig ist in den Bereichen mit Mergel eine Paramentsicherung des bestehenden Mauerwerks zur Stabilisierung des Gewölbes vorgesehen.

Nach dem Ausbau der bestehenden Fahrbahn und der lokalen Absenkung der Felssohle (im Mittel ca. 18 cm) wird der neue Bahnunterbau erstellt. Das Planum wird mit einem Quergefälle von min. 3 % zur Längsentwässerung hin ausgebildet. Die Längsentwässerung erfolgt durch eine PP-Sickerleitung mit DN 250 mm. Das Längsgefälle entspricht dem Gleisgefälle.

Ob eine Schotterfahrbahn oder eine Feste Fahrbahn eingebaut werden soll, wird im Rahmen der Submission im Dialogverfahren bestimmt.

Die Instandsetzung erfolgt teilweise während verlängerten Nachtintervallen (Vorarbeiten, Nach­arbeiten) sowie im Rahmen einer maximal 9-wöchigen Totalsperrung des Wasserfluhtunnels und des Tunnels unter der Staatsstrasse.

Bauherrschaft

Schweizerische Südostbahn AG (SOB)

Unsere Leistungen

In Bearbeitung. Phase Bewilligung und Realisierung.

Status

In Arbeit

Ort

Brunnadern / Lichtensteig, Kanton St. Gallen