Gesamtsanierung Wohnsiedlung Bullingerhof

Anhand minimalinvasiver architektonischer Massnahmen, welche in erster Linie dort ansetzen, wo die ursprüngliche Bausubstanz bereits modifiziert wurde, wird die kommunale Grosssiedlung im Kreis 4 der Stadt Zürich gesamtsaniert. Die Massnahmen zur Optimierung des energetischen Konzeptes werden mittels einer einfachen, situativ angepassten Technisierung umgesetzt. Dabei werden die Massnahmen gebündelt um den Bestand zu schonen und die Eingriffstiefe zu minimieren. Mittels durchdachter Etappierung wird darauf geachtet, dass langjährige Mieter:innen weiterhin die Siedlung bewohnen können.

Ausgangslage

Die städtische Wohnsiedlung Bullingerhof ist die grösste Blockrandüberbauung der Stadt Zürich. Sie zeichnet sich durch die grossstädtische Dimension der Bebauung, der Grünflächen und des grosszügigen Baumbestandes aus. Die Siedlung mit einer Gesamtfläche von 38'995 m² gilt als typisches Beispiel einer kommunalen Überbauung der 1930er-Jahre.

Auftrag

Der Auftrag an Gähler Partner umfasste die Gesamtleitung sowie sämtliche Planungsleistungen. Für die Gesamtsanierung wurden die Gewerke Tragwerk, Elektro, Heizung, Lüftung, Kälte und Sanitär miteinbezogen.

Projekt

Architektur
Die Grosssiedlung inmitten der Stadt wurde 1931 nach Plänen der Architekten Karl Kündig und Heinrich Oetiker erstellt. Fünf Jahre nach der Errichtung wurde die Gesamtanlage durch einen Kindergarten mit Tagesstätte, eine Polizei und ein Quartierbüro ergänzt. Die freistehenden Häuserzeilen umschliessen eine öffentliche Grünanlage und Spielwiese.

Kunst- und kulturhistorische Schutzobjekte und Grünanlagen
Durch hervorspringende Küchenlauben und Treppenhäuser wird die bewusst einfach gehaltene architektonische Gestaltung der Wohnsiedlung aufgelockert. Die Fassade weist keinerlei Bauschmuck auf. Analog zur Fassadengestaltung sind die Wohnungen einfach gestaltet. Die ursprünglichen Oberflächen sind inzwischen weitgehend ersetzt, lediglich in den Treppenhäusern befinden sich noch die Originalmaterialien und -strukturen. Die Siedlung einschliesslich Grünanlage und Spielwiese befindet sich im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte und Grünanlagen von kommunaler Bedeutung.

Konzept
Insgesamt verfolgt das Generalplanungsteam ein Konzept von minimalinvasiven architektonischen Massnahmen, welche in erster Linie dort ansetzen, wo die ursprüngliche Bausubstanz bereits modifiziert wurde. Die Massnahmen zur Optimierung des energetischen Konzeptes werden mittels einer einfachen, situativ angepassten Technisierung umgesetzt. Dabei werden die Massnahmen gebündelt um den Bestand zu schonen und die Eingriffstiefe zu minimieren.

Organisation / Strategie
Im organisatorischen Konzept zur Etappierung wird die ausgewogene Verbindung einer mieterfreundlichen Strategie mit einer relativ kurzen Bauzeit angestrebt. Angestrebt wird die Senkung des Wärmebedarfs der Siedlung durch eine Optimierung der Gebäudehülle um rund 40 Prozent. Aufgrund der denkmalgeschützten Gebäudehülle wird von einer Aussendämmung abgesehen - die energetische Aufwertung wird durch ein ausgewogenes Verhältnis von Einzelmassnahmen an der Gebäudehülle erwirkt: u.a. Fenster, Kellerdecke, Dachboden, Innendämmung in Küche und Bad (Instandsetzung oder Ersatz).

Gebäudetechnik
Weitere Schritte bestehen in der Gesamterneuerung der Gebäudetechnik, einschliesslich Küchen und Bäder, unter Berücksichtigung der aktuellen feuerpolizeilichen Vorschriften. Die vorgesehenen Massnahmen verfolgen das Ziel, den äusserst preisgünstigen Wohnraum für dasselbe Mietsegment zu erhalten.

Bauherrschaft

Amt für Hochbauten, Zürich 

Unsere Leistungen

Gesamtleitung, Bauingenieur, Elektro, Heizung, Lüftung, Kälte, Sanitär

Status

In Arbeit

Ort

Zürich, Kreis 4