Ausgangslage
Mit der Westumfahrung Zürich (N20/N4) und dem Vollanschluss Birmensdorf/Lieli, wurde die Bedeutung der Kantonsstrasse K 410 zwischen Zufikon und Oberwil/Lieli stark aufgewertet. Durch einen massvollen Ausbau soll der erwartete Mehrverkehr umweltverträglich aufgenommen werden können. Ein wichtiges Teilobjekt dieses Ausbaus bildet der Tagbautunnel Lieli.
Auftrag
Gähler Partner wurde durch das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau mit der Projektierung und Bauleitung der baulichen Anlagen für den Tagbautunnel einschliesslich der Betriebszentrale beauftragt. Bestandteil des Auftrages sind auch die Löschwasserversorgung sowie die Umlegung der Werk- und Abwasserleitungen über dem Tunnel.
Projekt
Der 794 m lange Tagbautunnel durch die Überbauungslücke in Lieli beginnt mit dem Westportal ausserhalb des überbauten Gebietes, unterquert zwei Dorfstrassen und kurz vor dem Ostportal die Birmensdorferstrasse. Auf den ersten Metern ab dem Westportal steigt die Trasse mit 4.9 % Längsgefälle, im Mittelabschnitt mit 0.5 % und auf den letzten rund 330 m mit 2.8 %. Aufgrund mehrerer Richtungswechsel sind drei Quergefällswechsel im Tunnel erforderlich. Die Quergefälle variieren zwischen 3.0 % in der Geraden und 5.0 % in der Kurve mit 300 m Radius.
Die Überdeckung beträgt im Maximum rund 5 m. In Tunnelmitte sind minimale Überdeckungen von zum Teil weniger als einem Meter vorhanden.
Ungefähr in Tunnelmitte befindet sich die oberirdische, direkt über dem Fahrraum angeordnete Betriebszentrale. Ein Treppenhaus stellt die Verbindung zum Fahrraum sicher und dient als Fluchtweg. Aus betrieblichen Gründen ist im Anschluss an die Betriebszentrale eine einseitige Ausstellbucht angeordnet.
Der mittlere Bereich - Ausstellbucht, Betriebszentrale und Unterfahrung der Grossächerstrasse - wurde aufgrund der geringen Überdeckung als Rechteckprofil ausgeführt. Auf beiden Seiten anschliessend wurde auf ein Gewölbeprofil umgestellt.
Das Abdichtungssystem besteht aus vollflächig verklebten Polymerbitumendichtungsbahnen. Im Fundamentbereich sind beidseitig Drainageleitungen PE NW 250 mm angeordnet. Spülnischen, in einem Abstand von 70 bis 80 m, erlauben die Wartung des Systems. Das Fahrbahnwasser wird über Schlitzrillen in einem separaten System ins 165 m3 grosse Stapelbecken beim Westportal abgeführt.
Die baulichen Anlagen zur Gewährleistung der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer umfassen:
- Einen Fluchtweg in Tunnelmitte
- Fünf wechselseitig angeordnete SOS-Nischen mit einem Abstand von max. 140 m
- 5 Hydrantennischen, einseitig angeordnet, max. Abstand ca. 140 m
Für die Tunnellüftung ist eine Längslüftung mit zwei Gruppen à je drei Strahlventilatoren angeordnet.
Bauherrschaft
Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau
Unsere Leistungen
Projektierung und Bauleitung der baulichen Anlagen
Status
Abgeschlossen
Ort
Lieli, Kanton Aargau